Bad Godesberg goes Jazz!
Letzten Mittwoch habe ich es endlich geschafft: Besuch der Jazz-Session #3/22 im Trinkpavillon an der Stadthalle im Bad Godesberger Kurpark. Nicht nur die Architektur des Gebäudes ist für mich als Immobilienmaklerin interessant, auch die kleinen, aber feinen Events dort sind willkommene Tipps für meine Kunden. Häufig ziehen diese von außerhalb zu und freuen sich über Empfehlungen aus meinem Blog.
Der Trinkpavillon ist der Stadthalle Bad Godesberg angegliedert und beherbergt die Kurfürstenquelle, deren Heilwasser dort ausgeschenkt wird. Seit einigen Jahren finden dort vielfältige Veranstaltungen statt unter der Anmietung des Trinkpavillons durch den Verein Bürger Bad Godesberg e.V. von der Stadt Bonn.
Das Areal des Bad Godesberger Kurparks, zentral gelegen in der Bad Godesberger Innenstadt, wird mittlerweile lebhaft von mehreren Protagonisten bespielt und bietet den Bad Godesberger Bürgern Naherholung mit einem umfangreichen Programm von Sport, Musik, Theater und weiteren interessanten Veranstaltungen.
Da mein Herz für Musik schlägt, habe ich die letzten Sommer gerne das vor der Coronapandemie wieder belebte Bad Godesberger Kult-Format „Musik im Park“ besucht. Von Mai bis Juni werden Open-Air- Konzerte, vorwiegend regionaler Bands, von der Terrasse des Trinkpavillons in den Park gespielt. Ein wenig Festival-Feeling auf dem Rasen, viele bekannte Gesichter. Für die übrigen Monate des Jahres entwickelten die Macher „Musik im Park Extra“, ein kleineres Live-Format im Innenraum des Trinkpavillons. Durch die Pandemie waren die Bedingungen leider erschwert.
Dank dem Pianisten und Keyboarder Helmuth Both veranstaltete der Verein weiter Konzerte unter Einhaltung der gesetzlichen Coronaregeln. Und es hat funktioniert, die Musikszene war dankbar und das Publikum begeistert. Die Konzerte werden gut besucht und das nicht nur weil sie keinen Eintritt kosten. Die Hutspenden für die Bands und für einen Teil zur Deckung der Kosten des Trinkpavillons sprechen für sich.
Für Kenner des Jazz und Jazzmusiker gibt es seit Februar 2022 die „Musik im Park Jazz-Session“, die von der Improvisation lebt. Eine zuvor fest gelegte Opener Band spielt 45 Minuten, gefolgt von einem viertelstündigen Mini-Gig einer Formation, die sich anmelden kann. Manche Bands haben noch kein abendfüllendes Repertoire und können sich so auch einmal präsentieren. Danach wird „gejamt“, nach einem vorher bekannt gegebenen Set kann jeder mitspielen, eine Anmeldung erleichtert die instrumentale Zusammenstellung. Die Opener Band unterstützt bei Bedarf. Alle Erfahrungslevels sind willkommen.
Hier das Set Mitspielstücke #3/22:
Blue Bossa
In a Sentimental Mood
On Green Dolphin Street
Blue Monk
In a Mellow Tone
Broadway
Now´s The Time
Autumn Leaves
Solar
Die Jazz-Session war wirklich cool, die Musiker brilliant und die Akustik im Trinkpavillon ist sehr gut.
Als Openerband schlossen sich in dieser Formation erstmals folgende sechs Musiker zusammen: Wolfgang Molinski, Norbert Bujtor, Kerstin Lütz, Urs Wiehager-Dietz, Dave Doerr und Gösta Busch. Den Mini-Gig gaben „Les Ducs de la Pompe“ mit Gypsy-Jazz. Django Reinhardt ließ grüßen beim Sound der „Herzöge der Pumpe“, wobei „la Pompe“ für den typischen Rhythmusschlag steht, der den Gipsy-Sound ausmacht. Das Trio bilden Johannes Siepen, Uwe Cujai und Olaf Schilperoort. Danach startete die Jamsession mit den nach und nach dazu gekommenen Musikern. In den Stücken fand man zusammen und wo ein Instrument fehlte, stiegen die „Opener“ wieder mit ein. Musik ist die Sprache, die auch zwischen Menschen funktioniert, die sich zuvor nicht kannten. Jedesmal ein kleines Wunder.
Ich widme diesen Blogbeitrag meinem lange schon verstorbenen Vater, dem alten Jazzer. Klavier konnte er spielen und er war ein begnadeter Tänzer. Seine Mucke war der Jazz. 1928 geboren hat er diesen um den Krieg herum für sich durch die Besatzer entdeckt. Seine LPs habe ich bis heute: Glen Miller, Louis Armstrong, Caterina Valente, aber auch Big Band Sound von James Last bis Hugo Strasser. Zu gerne würde ich mit meinem Vater zur nächsten Jazz-Session im Trinkpavillon gehen. Ich hoffe er guckt von oben zu.
Kommt auch mal vorbei, der Kurpark lebt!